Rastplatz Pfingstbrunnen

Der Pfingstbrunnen liegt am Neckartaltrauf, gelegen zwischen dem Waldstück „Heusteig“ und der Flur „Pfingstwasen“. Wer mit dem Auto kommt, fährt vom Rathaus in der Holzhauser Ortsmitte durch die Friedhofstraße Richtung Neckartal und dann entlang des Waldrandes ostwärts bis zum Wanderparkplatz Pfingstbrunnen. Das Auto kann natürlich auch auf dem Parkplatz am Rathaus abgestellt werden.

Das Wasser des Brunnens stammt aus der Quelle im Pfingstwasen, diese befindet sich ungefähr 200 Meter Richtung Osten. Der geologische Quellhorizont der Lettenkohle erfasst das Einzugsgebiet der „Höhe“. Die umliegenden Felder waren in diesem Gebiet sehr feucht. Erst durch Drainagemaßnahmen wurden die Felder und Wiesen nutzbar gemacht.

Vor ca. 100 Jahren wurde zur Verbesserung der Wasserversorgung in Holzhausen diese Pfingstbrunnen-Quelle gefasst. Die Wasserleitung führte mit natürlichem Gefälle zum Pfingstbrunnen und weiter zur so genannten „Alten Pumpstation“ am unteren Rande des Dorfes. Von hier aus wurde nun das ganze Dorf mit Wasser versorgt. Die alten Pumpbrunnen an den Häusern hatten damit ausgesorgt.
Der Sommer 1959 brachte eine 6 Wochen lange Trockenzeit und ließ die Quelle fast versiegen, es kam kaum noch Wasser aus den Wasserhähnen. Eine neue Wasserquelle wurde gesucht und im Neckartal gefunden. Erst im Jahre 1964 wurde für Holzhausen eine sichere Wasserversorgung geschaffen und mit einem Wasserfest das nunmehr sichere Trinkwasser gefeiert. Durch weitere Maßnahmen zur Sicherheit der Wasserversorgung ist die Wassernot in Holzhausen nunmehr kein Thema mehr.
Wie wäre es wohl mit der Holzhauser Wasserversorgung in den zur Zeit herrschenden hochsommerlichen und tropischen Temperaturen ohne den damaligen großen Maßnahmen und den weiteren Investitionen zur Sicherung des Trinkwassers im Dorf. Schon aus alten germanischen Glauben und in der Vorstellung der Volkssagen in früheren und späteren Zeiten hatten Brunnen eine besondere Bedeutung. Dem Wasser einzelner Brunnen und Quellen wurde eine heilende, reinigende oder kraftspendende Wirkung zugeschrieben.
Besondere Festtage, an denen man altem Brauch gemäß dort heilendes Wasser holte, hatten im Volksmund die Namen: Oster – Mai- oder auch Pfingstbrunnen – Fest. Von solch einem Brauch ist heute der Bevölkerung jedoch nicht mehr bekannt und wird auch nicht mehr darüber erzählt. Sehr wahrscheinlich hat die Anlage und Aufteilung der Allmand und der Fassung der Quelle das alte Brauchtum um „Pfingsten“ beendet.

Zur Abwechslung kann auch ein kleiner Spaziergang Richtung Osten auf dem „Wasenweg“ bis zum Waldstück „Diebsteigle“ oder noch weiter gemacht werden. Das „Diebsteigle“ hat seinen Namen nicht aus Zufall. Das Flurstück grenzt an die damalige Landesgrenze von Württemberg zu Hohenzollern. Ein Gauner früherer Zeit, der im württembergischen etwas angestellt oder verbrochen hatte, konnte hier durch das Überschreiten der Landesgrenze ins hohenzollerische, sich dem Zugriff des der Polizei entziehen. Oder natürlich auch in der umgekehrten Richtung der Strafverfolgung entziehen. Wer zu den Holzhauser Flurnamen weiteres wissen möchte, kann dies unter
www.sulz-holzhausen.de (Geschichte) nachlesen.